Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal gefragt: Gibt es da überhaupt einen Unterschied? Heisst es nicht einfach ADHS? Oder doch ADS? Willkommen im Begriffsdschungel rund um Aufmerksamkeitsstörungen! Ich nehme Sie heute mit auf eine kleine Entdeckungsreise – versprochen, ganz ohne trockene Lehrbuchdefinitionen.
Gleiche Wurzeln, unterschiedliche Ausprägung
ADS und ADHS sind beides Formen einer sogenannten Aufmerksamkeitsdefizit-Störung. Die Begriffe werden oft durcheinandergeworfen oder synonym verwendet – das sorgt manchmal für Verwirrung. Der Unterschied liegt im Detail.
- ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Hier kommt zur Unaufmerksamkeit noch eine Portion Hyperaktivität und Impulsivität dazu. Menschen mit ADHS wirken oft «wie auf dem Sprung», sind innerlich oder äusserlich ständig in Bewegung und reagieren manchmal impulsiv.
- ADS hingegen ist die Variante ohne die klassische Hyperaktivität. Der Fokus liegt stärker auf der Unaufmerksamkeit und der langsamen Informationsverarbeitung. Menschen mit ADS wirken eher verträumt, ruhig oder in sich gekehrt – ihr Kopfkarussell dreht sich aber oft genauso schnell wie bei ADHS.
Zwei Seiten einer Medaille
Ob mit oder ohne Hyperaktivität – beiden Formen gemeinsam sind oft:
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Reizoffenheit und schnelles Abschweifen der Gedanken
- Probleme beim Strukturieren und Priorisieren
- Vergesslichkeit und Prokrastination
Der grosse Unterschied liegt vor allem im «Tempo» nach aussen: ADHS zeigt sich eher quirlig und energiegeladen, während ADS oft leiser und zurückgezogener wirkt.
Häufig (un-)erkannt
Gerade ADS wird im Alltag häufig übersehen – weil die laute, impulsive Komponente fehlt. Stattdessen fallen Betroffene vielleicht als «Träumer*innen» oder «Langsamstarter*innen» auf. Bei Erwachsenen mit ADS wird die Diagnose oft erst spät gestellt, weil sie im Berufs- und Familienleben jahrelang ihre Herausforderungen kompensieren.
Und dann wäre da noch…
…der berüchtigte Hyperfokus: Menschen mit ADHS oder ADS können sich – trotz aller Unruhe oder Zerstreutheit – extrem auf ein Thema konzentrieren, wenn es sie wirklich packt. Plötzlich sind stundenlange kreative Marathons möglich – inklusive dem berüchtigten «Tunnelblick». Klingt paradox? Willkommen im Alltag neurodivergenter Köpfe!
Fazit: Mehr als Etiketten
Ob ADS oder ADHS – entscheidend ist nicht das Kürzel, sondern wie sich die Eigenschaften im Alltag zeigen und wie wir damit umgehen. Die Diagnose hilft, das eigene Verhalten besser zu verstehen und gezielt Strategien zu entwickeln.
In meinen Coachings und Workshops schauen wir genau hin: Was steckt hinter Ihrem individuellen Profil? Welche Ressourcen bringen Sie mit? Und welche kleinen Hacks helfen, den Alltag entspannter und erfolgreicher zu meistern?


